GrenzgaengerVor 500 Jahren gab es Aufruhr von Mittel- und Süddeutschland bis nach Tirol: Bauern, Bergarbeiter und Bürger in den Städten erheben sich gegen Unterdrückung und Raub durch Klerus, Adel und andere Obrigkeiten. Klöster und Burgen gingen in Flammen auf, weil die Aufständischen die ihnen durch Luther versprochene „Freiheit eines Christenmenschen“ im Hier und Jetzt leben wollten. Sie ertrugen nicht mehr, dass ihnen immer neue Steuern und Abgaben aufgebürdet wurden, ihnen die gemeinsam nach sinnvollen Ordnungen bewirtschafteten Wälder, Gewässer und Äcker gewaltsam von Adel und Klerus entzogen wurden und sie einen guten Teil ihrer Lebensgrundlagen verloren.
Sie schufen, organisiert in wehrhaften „Bauernhaufen“, die erste Freiheitsurkunde auf deutschem Boden, die „12 Memminger Artikel“, in denen ihr Anspruch auf Freiheit und Selbstbestimmung niedergelegt wurde. In Tirol wurde wenig später eine Landordnung entworfen, die demokratische Selbstbestimmung, Föderalismus und Freiheitsrechte enthielt. Die Rache der Obrigkeiten, egal ob lutherisch oder katholisch, an den Aufständischen und ihren Führungsfiguren, war grausam und gründlich. Die erste große deutsche Freiheitsbewegung wurde mit über
100.000 getöteten Menschen zum Schweigen gebracht. Unsere Reihe soll dieser Opfer nicht nur gedenken, sondern wir wollen auch fragen, was sich aus dem Streben nach „freyheit“ und Gemeinschaft, der Verbundenheit mit dem Land und dem Scheitern des Aufstandes lernen lässt.
Wessen Erde ist die Erde? Wessen Welt ist die Welt?
Die Grenzgänger spielen Lieder und Texte aus dem Bauernkrieg von 1524/1525 und ziehen die Parallelen bis in die heutige Klimakrise.
In Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di in Niedersachsen e.V., Forum für Politik und Kultur e.V., Naturfreunde Niedersachsen und die Junge Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft.
Beginn: 19:00 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr
VVK: 18€; AK: 22€
Bitte beachten: Als ermäßigungsberechtigte Personen gelten: Schüler*innen, Azubis, Student*innen und Personen mit Schwerbehindertenausweis.


Ariane Schwarz